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Interview 2018

Schroeffu, was hat sich in deinen letzten 3 Jahren Leben-in-Deutschland verändert?

Hallo 🙂 Danke der Nachfrage. Ein paar Neuerungen kann ich erzählen: Wir haben unser erstes Kind bekommen, der Sohnemann ist inzwischen 14 Monate alt, gesund und munter. Und ich lebe nun seit knapp 2 1/2 Jahren in Deutschland. Beruflich habe ich zudem das VW-IT-Universum in Wolfsburg verlassen.

VW als IT-Arbeitsumfeld ist doch die 1. Wahl jedes Bürgers in der Ecke Braunschweig/Wolfsburg?

Ja das ist schon so, VW ist so sehr beliebt weil die Bezahlung für Norddeutschland überdurchschnittlich ist. Ich war ja auch nicht intern angestellt sondern Externer. Die IT von VW ist in den grössten Teilen an Externe IT-Dienstleister ausgelagert. Das ist auch mein Grund wieso ich diesen Konzern vorerst verlassen wollte: Definitiv zu viel der IT wird an externe Dienstleister ausgelagert und es gibt nicht genügend Bemühungen das Know How wieder intern aufzubauen.

Vorher …

Ein Beispiel: Wenn ein separater externer Dienstleister für das Server-Betriebssystem X zuständig ist, aber die Strategie mittel-/langfristige ein ganz bestimmtes anderes Y sein wird, bekommt man X nicht „einfach so“ in der Infrastruktur abgebaut. Derjenige Dienstleister mit der Hand darüber gibt seine CashCow Beauftragung nicht ohne Gegenwehr ab. Und so plustert sich eine IT unnötig auf, es fehlt die Konsolidierung.

So funktioniert im übrigen die gesamte IT-Branche in Deutschland. Externe Dienstleister dominieren das Geschäft, die Firmen und Konzerne fühlen sich selbst unfähig ihre eigene IT auszubauen. Das ist etwas, was mich wurmt und stört. Deshalb wollte ich einen Tapetenwechsel.

Wo arbeitet man denn als Linux System Admin/Engineer, wenn die IT in Deutschland «von Externen dominiert wird», wie du sagst?

Ja das ist so eine Sache. Wohin, wenn es überall gleich ist? Mir war nur wichtig, in eine Firma mit viel Internen-Anteil zu wechseln. Bei Küchen Aktuell GmbH habe ich das gefunden. Ich habe mich bei Küchen Aktuell beworben, nachdem ich dort eine Küche gekauft habe.. Kein Witz… 🙂

… Nachher

Hätte ich keine Küche dort gekauft, hätte ich mich nicht dort als Linux Sysadmin beworben. Denn erst der Küchen-Kauf hat mir gezeigt, dass diese Firma noch funktionierende Arbeitsprozesse hat und verfolgt. Der Aufbau der Küche war nicht fehlerfrei aber die Prozesse um die Küche letztendlich korrekt und perfekt aufzubauen hat funktioniert. Da wusste ich, dort kann ich mich bewerben.

Vom Großkonzern zu einem Unternehmen mit 1100 Mitarbeitern über 14+ Standorte verteilt. Zufrieden?

Ja, ich kann wenig negatives erwähnen. Die Aufgabengebiete sind im Vergleich zu früher viel mehr Linux Infrastruktur, weniger Middleware. War ich extern für VW im Bereich Middleware & PaaS unterwegs (einerseits Oracle Weblogic, aber auch Cloud-Geschichten wie CloudFoundry, AWS, Google Cloud), ist die Arbeit bei mittelgroßen Unternehmen wie diesem hier eher die «normale Arbeit». Das empfinde ich als willkommene Abwechslung.

Normal fände ich es nämlich auch, wenn eine so genannte «Cloud» dann eben eine eigene Cloud wird. OpenStack zum Bespiel für IaaS, CloudFoundry beispielsweise für PaaS, und nicht blind und taub bei Amazon/Google & Konsorten einsteigen.

Ich verstehe nur Bahnhof, zu technisch, sorry :‘) Reden wir über etwas persönlicheres: Wie stressig ist das Baby? Könnt ihr durchschlafen?

Hihi, durchschlafen 😀 Nein. Meine Frau hat seit der Geburt im April 2017 noch keine einzige Nacht durch geschlafen, also noch nie länger als 5 Stunden am Stück die Augen geschlossen gehabt. Krass, oder? Ich hingegen schon, ab und zu. Der Mann muss ja nicht stillen… *smile

Ansonsten ist das Leben mit einem Kind in der Familie genau so wie ich es mir vorgestellt hatte: Viel zu tun, kaum Freizeit. Konnte ich früher nach der Arbeit nach Lust und Laune hin und wieder ein Computerspiel zocken, ist das nun völlig vorbei. Wenn dann ab 20:00 das Kindchen ins Bett geht bin ich meist selbst zu müde um überhaupt noch „Spass“ zu haben am PC oder ähnliches.

Aber hey – genau so habe ich mir das ausgemalt, ich war also darauf gefasst. Alles gut 🙂

Zweites Kind?

Hihi, psssscht!

Uh, okay 😉 Dann meine Abschlussfrage: Nach nun mehr als 3 Jahre Detschland, wie lautet dein Fazit?

Das Leben in Deutschland als Schweizer ist deutlich weniger unterschiedlich als gedacht. Zudem – so meine Erfahrung – gewöhnt man sich als Schweizer einfacher an Deutschland als umgekehrt. Das mag auch daran liegen, dass hier im norden Deutschland keine Abneigung gegenüber Schweizern vorliegt. Im Gegenteil zu all den Schweizern, die grundsätzlich eine kleine Abneigung gegenüber Deutschen haben….. Ich nenne das gerne den „Schweizer Grundhass gegenüber Deutschen“. Schade eigentlich. Die Deutschen haben allesamt hinter der vermeintlich harten Schale („Ich krieg das Brot!“) einen weichen Kern. Durchgehend. Alle. Also: Alles gut 🙂

Nachlesen: Interview aus 2016

2 Kommentare

Bruno · 20. September 2016 um 15:37

danke für die WooSign Infos

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