Du magst Tiere? Wir auch! Du magst Zoo’s? Wir auch! Du weißt wie man dort hin kommt? Wir nicht! 😀 Unser «Tag im Zoo» wurde vorerst zu einem «Tag der tausend Fehler». Willkommen in Athen, lieber Leser!

Hach ja! Während Athen typisch für südländische Städte etwas heruntergekommen wirkt, ist der Zoo durchaus empfehlenswert. Der Zoological Park Athina befindet sich «am Rande der Gesellschaft» etwas außerhalb der City in der Nähe des internationalen Flughafens.

Ich muss ja heute noch lachen wenn ich an die Gesichter denke, als ich erzählte wo es hin geht:

«Na, wo geht’s schön hin in eurem Urlaub?»
«Wir gehen in den Zoo 😛 »
«LOL! Wo denn?»
«In Athen! 😀 »
«Wtf, echt jetzt?!»

Hier im Bild zu sehen der Rückweg: Vom Zoo wieder zurück nach Piräus ins Hotel.

Hier im Bild zu sehen der Rückweg: Vom Zoo wieder zurück nach Piräus ins Hotel.

Jaa, echt jetzt! 🙂 Aber der Tag begann etwas doof.. Das heißt, wir verhielten uns doof… Aber der Reihe nach: Für die Wegbeschreibung mit öffentlichem Verkehr benutze ich Google Maps – ein Mietauto hatten wir erst später auf Kreta gebucht – und Google zeigte den Weg wie folgt an: Mit der Metro M1 von Piräus bis Monastiraki Metro Station, dort in die nächste Metro M3 bis ΠΑΛΛΗΝΗ (Pallini) und dann in den Bus 319 ein gutes Stück bis zum Zoo in HPOΔOTOY (Irodoti).

Soweit, so gut. Wie sich herausstellte zeigt Google den perfekten Weg mit dem ÖV an, aaaber: Man sollte die Metro-Station auch finden!

Als wir gemäß Map bei der vermeintlichen Metro-Station ankamen, habe ich mich schon ein bisschen gefragt warum es so leer ist. Die Fahrpläne an jedem Gleis waren auch mit völlig anderen Uhrzeiten beschriftet als ich gemäss App erwartet hatte. Wir dachten uns einfach nichts dabei und fingen an aus Langeweile Fotos zu schießen während wir auf die Metro warteten 🙂 Nach ungefähr 45 Minuten sprach uns eine Putzfrau an und fragte «where are you from?» «Switzerland», smilte ich zurück. Daraufhin die gute Dame: «Ooooh, `elvetia! Too much moneyyy, to much baaanks!» Sie hat dann erzählt sie sei öfters in Genf gewesen und hat dort nur diesen Teil der Schweiz kennengelernt. Die Schweizer würden immer weggucken und die Mine verziehen, wenn ein Ausländer sie anspricht. Tja, so sehen die Griechen die eingebildeten Schweizer 🙂

Das warten hatte auch was gutes - mal wieder ein nettes Foto von mir :-) (Ich mag Panorama-Bilder ganz besonders)

Das warten hatte auch was gutes – mal wieder ein nettes Foto von mir 🙂 (Ich mag Panorama-Bilder ganz besonders)

Im Prinzip hat die nette Putzfrau durchaus recht: Während die Griechen locker durchs Leben gehen und einfach mal ihre Kettchen schwingen dreht sich in der Schweiz alles um Geld, Wohlstand und Sorgenfreiheit. Die sozialen Kontakte und soziale Offenheit gegenüber Fremden geht dabei flöten – zumindest ist das der Eindruck vieler Ausländer und es mag einiges wahres dran sein. Ich stelle vermutlich einen Gegenpol dar, nur leider bin ich jetzt selbst im Ausland bei den fast genauso grummeligen, ääh, introvertierten Braunschweigern 😀

Inzwischen sind 1h vergangen und ich hätte die gute Dame nach der Metro fragen sollen.. Tat ich aber nicht und so entstanden noch mehr «blödeli» Fotos während wir auf die Metro warteten.

Nach über zwei Stunden ist dann auch mir der Geduldsfaden gerissen, ich rappelte mich auf und lief ins «Metro-»Gebäude. Dort fand ich erneut die nette, ältere Putzdame und ich fragte sie wann denn die Metro kommt? «Metro? Nooo, no metro my dear! This is the train station!» OMG! Kopf->Tisch!! Wir befanden uns im neuen Bahnhofsgebäude von Piräus mit einem Zug alle 2-4 (!) Stunden! Die Metro startet auf der anderen Seite der großen Brücke, 100 Meter Luftlinie, und die fährt alle 10 Minuten!!! Boah.. was für eine Erkenntnis 😀

Die Map der Metro von Athen. Piräus » Monastraki » Pallini (mit Zwischenstop). Alles klar, dann mal los!

Die Map der Metro von Athen. Piräus » Monastiraki » Pallini (mit Zwischenstop). Alles klar, dann mal los!

Endlich in der Metro haben wir den Weg bis ΠΑΛΛΗΝΗ ganz leicht geschafft, naja, beinahe. Eine Haltestelle vor ΠΑΛΛΗΝΗ erlosch plötzlich das Licht und alle sind ausgestiegen… Ein netter Herr hat uns erklärt wir müssten für die letzte Haltestelle in eine zweite Metro auf demselben Gleis umsteigen. Okay, das kriegen wir noch hin 🙂 Übrigens waren alle Griechen extrem Nett, das ist uns in sehr guter Erinnerung geblieben. Im ganzen Urlaub kam uns nur eine einzige Person frech entgegen und das war die faule Mitarbeiterin von Minoan Lines in ihrem Ticket-Office. Dazu aber in einem späteren Bericht mehr.

In Pallini endlich angekommen kam es zu unserem nächsten, aber für den Tag vorläufig letzten Missgeschick: Wir stiegen zwar in den richtigen Bus 319, aber in die falsche Richtung… Das konnte ich mit der Map der App «Here» und dessen Offline-Karte von Griechenland live mitverfolgen. So blöd kann man nicht sein, denkste?

Beispiel einer Bus-Linienschild in Athen. Welche Linie ist die dritte von oben!? (Smartphone Foto)

Typisches Schild einer Bushaltestelle in Athen: Welche Linie ist die dritte von oben!? (Smartphone Foto)

Zu unserer Verteidigung muss ich vielleicht erklären, die Bushaltestellen in Athen haben keinen Fahrplan aufgehangen, ja man kann von Glück reden wenn überhaupt noch die Buslinie am Schild beschriftet ist. Die Griechen pappen einfach eine Internet-Adresse zur Webseite des Beförderungsunternehmen (ΚΤΕΛ) an die Wand – papierloses Busfahren, sozusagen! Aber ich habe keine Sim-Karte mit griechischem Internet und wollte mir nur für den Urlaub auch keine kaufen.

Nach 20 Minuten hat der gute Bus dann endlich gedreht und nach weiteren 55 Minuten erreichten wir endlich HPOΔOTOY, eine unscheinbare Haltestelle vor dem Zoo Athen.

Inzwischen stand die Uhr auf 15:00. Der Zoo hatte glücklicherweise so lange offen wie die Sonne scheint, bedeutet, im Mai bis ca. 20 Uhr (im Internet stand nur bis 18 Uhr). Uns blieben also noch fünf genießbare Stunden, das hat völlig ausgereicht und war sogar angenehm, weil am Abend viel weniger Besucher herumrennen.

Alle Zoo-Bilder befinden sich noch auf meinem Laptop @Work. Ich bitte um 1 bis 3 Tage Geduld. Bis bald!


Schroeffu

Der Autor ist Schweizer, verheiratet, war 7 Jahre in DE und nun allesamt zurück in die CH. Als Vater von inzwischen zwei Kindern stellt sich die Frage: Wann bekommen die Kids ein eigenes Linux Laptop? ;-D

4 Kommentare

Axel Birndt · 25. Mai 2016 um 12:34

Hi David, dass ist ja mal ne Geschichte!!!
Hätte ich das mit meiner Family gemacht, hätte das tüchtig Stress gegeben. Aber super toll, dass ihr es geschafft habt. Besonders das alles mit den komischen Zeichen, die man so schlecht (ich gar nicht!) lesen kann.
Vg Axel

    Schroeffu · 27. Mai 2016 um 11:19

    Hey Axel,
    uff ja, mit Kindern wäre das in Genörgel ausgeartet 🙂 Aber einen Familien–Kreta-Tipp habe ich in Petto: Der Strand von Elafonissi, genial! Ganz besonders für kleine Kinder, weil das Wasser so extrem flach ist. Darüber werde ich demnächst auch berichten, dauert aber etwas :_)

    Viele Grüsse aus WOB

Jana Kupetz · 31. Mai 2017 um 09:20

Dank deiner Beschreibung haben wir den Zoo vom Zentrum aus in ca. 2 Stunden mit den öffentlichen Nahverkehrsmitteln erreicht. Den Bus 319 Haltestelle auf der Metroseite nehmen, 2 Leute schickten uns in die eine, 2 andere zur entgegengesetzten Seite. Scheinbar kennt man den Zoo eher nicht.
Trotzdem sehr schön, besonders die Delphinshow war sehenswert. Die Gehege sehr großzügig, schöne Tiere, alles sehr sauber, mit den Fütterzeiten nimmts man eher gelassen… Verpflegung in der Woche besser mitbringen
Besucher waren auch am Tage nicht so viele vielleicht so um die 30 Leute – deshalb hatte das Restaurant auch nur Sandwiches abgepackt. Dienstag und Donnerstag gibt es übrigens 2 Tickets für den Preis von einem. Die Öffnungszeiten gehen jetzt offiziell bis Sonnenuntergang.
Danke nochmal Jana

Fotoserie – Best of Zoo: Αττικό Ζωολογικό Πάρκο » schroeffu.blog · 28. Mai 2016 um 15:36

[…] des Parks kostenloses WLAN. Würden wir jederzeit wieder hin gehen. Aber dann mit dem eigenen Auto, nicht mit Metro & Bus  […]

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